Nachfolgend
eine Analyse von Larry C. Johnson über den desolaten Zustand Europas.
Larry ist ein ehemaliger CIA-Offizier und Geheimdienstanalyst sowie
ehemaliger Planer und Berater im Büro für Terrorismusbekämpfung des
US-Außenministeriums. Als unabhängiger Auftragnehmer bildet er seit 24
Jahren Spezialeinheiten des US-Militärs aus.
Larry Johson - Warum Europa keine Rolle mehr spielthttps://sonar21.com/why-europe-no-longer-matters/Es lässt sich nicht leugnen, dass Europa in den letzten 500 Jahren das Fundament der westlichen Zivilisation bildete und den Weg für die industrielle Revolution und den wissenschaftlichen Fortschritt ebnete.
- Gleichzeitig hinterließ es aber auch ein blutiges koloniales Erbe, das unermessliches menschliches Leid auf der ganzen Welt verursachte.
- Europa beherrschte zusammen mit den Vereinigten Staaten die Weltwirtschaft in den letzten drei Jahrhunderten.
- Doch die Sonne geht über Europa unter. Es ist in der neuen finanziellen und politischen Ordnung, die sich im globalen Süden herausbildet, nicht mehr relevant, wobei China und Russland eine entscheidende Rolle bei der Entstehung dieser neuen Welt spielen
- Einst
eine Militärmacht, ist Europa nicht völlig machtlos. Zwar verfügen die
führenden europäischen Nationen – Deutschland, Frankreich und
Großbritannien – noch immer über eine gewisse militärische Stärke, doch
haben sie ihren Status als bedeutende Industrienationen eingebüßt.
- Europa ist weitgehend arm an wichtigen Bodenschätzen und abhängig von ausländischen Öl- und Gaslieferungen.
Europa,
insbesondere die Europäische Union (EU-27 plus assoziierte Länder wie
Großbritannien, Norwegen und die Schweiz in den Handelsdaten), ist ein
bedeutender globaler Getreideproduzent, ist aber auf Importe angewiesen, um Produktionslücken im Inland zu schließen, insbesondere bei Futtergetreide wie Mais und Grundnahrungsmitteln wie Reis.
- Der
Getreidesektor der EU ist insgesamt robust und weist im gesamten Agrar-
und Lebensmittelhandel einen Nettoexportüberschuss auf (70,1 Milliarden
Euro im Jahr 2023).
- Importe spielen jedoch eine Schlüsselrolle bei der Stabilisierung des Angebots
angesichts von Wetterschwankungen, hoher Nachfrage nach Tierfutter und
geopolitischen Schocks (z. B. Russlands Krieg in der Ukraine, der die
Schwarzmeerexporte beeinträchtigt).
- Die
Abhängigkeit variiert je nach Getreideart: Die EU ist Nettoexporteur
von Weizen und Gerste, aber Nettoimporteur von Mais und Reis.
- Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Europa mäßig abhängig ist (insgesamt 10–15 %), als Nettoexporteur agiert, aber anfällig für Mais- und Futtermittelknappheit sowie externe Schocks ist.
Militärisch gesehen ist Europa ein ohnmächtiger Papiertiger.
Die drei großen europäischen NATO-Mächte – Großbritannien, Frankreich und Deutschland – verfügen zusammen nur über eine aktive Streitmacht von 506.000 Soldaten.
- Rechnet
man die Türkei hinzu, die zwar politisch nicht zu Europa gehört, aber
mit 355.000 aktiven Soldaten die zweitgrößte Armee der NATO stellt,
ergibt sich eine Gesamtzahl von 861.000.
- Ironischerweise fordern die Europäer nun von Russland, der Ukraine eine Armee von 800.000 Soldaten zu gestatten.
- Obwohl die Ukraine kein formelles NATO-Mitglied ist, ist sie es de facto seit 1997.
- Würde
Russland der europäischen Forderung nachkommen – was Moskau nicht tun
wird –, hätte die Ukraine die zweitgrößte Streitmacht der NATO, würde
die Türkei überholen und hinter den USA stehen
Mehrere Faktoren lassen Europa in die Bedeutungslosigkeit abrutschen:
- stagnierende, deindustrialisierte Wirtschaften;
- zersplitterte Regierungen mit hohen Staatsschulden;
- politische Zersplitterung, in deren großen Ländern Minderheitsparteien ohne breite Unterstützung in der Bevölkerung regieren;
- und der Rückgang des Christentums in vielen Schlüsselländern.
Man betrachte nur den Wandel in Großbritannien…
- 1950 galten, basierend auf den besten verfügbaren historischen Daten und den damaligen Kirchenzugehörigkeitsstatistiken, etwa 85–90 % der britischen Bevölkerung als Christen.
- Laut
den aktuellsten umfassenden Daten der Volkszählungen von 2021 (England
& Wales, Nordirland) und 2022 (Schottland) werden sich im Jahr 2025 voraussichtlich etwa 46 % der britischen Bevölkerung als Christen bezeichnen.
- Eine flächendeckende Volkszählung für Großbritannien findet 2025 nicht statt.
- Dieser Wert spiegelt einen anhaltenden Rückgang gegenüber 59,5 % im Jahr 2011 wider, der auf die zunehmende Säkularisierung (der Anteil der Konfessionslosen liegt nun bei etwa 38 %) und die durch Zuwanderung bedingte Vielfalt zurückzuführen ist.
- Soviel zum Thema „Kampf für Gott und Vaterland“.
Donald Trumps Friedensplan zur Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine hat die Ohnmacht Europas offengelegt.
- Viele europäische Staaten sind zwar nach wie vor in der Lage, Chaos anzurichten, doch sie befinden sich in der misslichen Lage, Trump um einen Platz am Verhandlungstisch und ein Vetorecht gegen jedes Abkommen, das als zu russlandfreundlich gilt, anflehen zu müssen.
- Bislang lehnt Trump dies ab, was viele NATO-Chefs erzürnt hat. Doch was bleibt ihnen anderes übrig, als wie ein trotziges Kind zu schmollen?
Europa ist eine schwindende Industrie-, Finanz-, Kultur- und Militärmacht.
Ich denke, der Hauptgrund für die Angst der Führer
Frankreichs, Deutschlands und Großbritanniens vor einer drohenden
Niederlage der Ukraine gegen Russland ist, dass sie dadurch gezwungen
wären, ihre Bedeutungslosigkeit anzuerkennen.
- Die lächerlichste Behauptung der europäischen Kriegstreiber ist, Russland wolle Europa erobern und besetzen…
- Warum? Europa hat nichts mehr, was Russland braucht oder will.
Es
war ein ereignisreicher Podcast-Tag… Ich unterhielt mich mit Hakan
Bergmark in Norwegen, David Oualaalou in den USA, Rasheed Mohammed im
Florida Panhandle sowie mit Jelena und Zinderneuf, wobei Jelena in den
nordischen Ländern lebt. Der Großteil der Diskussion drehte sich um
Trumps Friedensplan und den europäischen Zusammenbruch.